Hier fünf Grundlagen zum Videoschnitt, die Sie kennen sollten bevor Sie Ihr erstes Video schneiden.
Inhalt
Videoschnitt ist nicht destruktiv
Das Schneiden zerstört nicht die Original-Clips. Im Gegensatz zum Filmschnitt aus der vor-digitalen Zeit zerschneiden Sie nicht wirklich Filmstreifen und kleben sie neu zusammen. Das Programm legt – vereinfacht gesagt – eine Liste an mit den Informationen zum Schnitt, zum Beispiel:
- Zeige vom Clip mit dem Dateinamen „clip001.mkv“ die Einzelbilder (Frames) 154 bis 229.
- Zeige vom Clip mit dem Dateinamen „clip005.mkv“ die Einzelbilder ilder 1730 bis 2300.
- …
Das Original-Material bleibt also in jedem Fall erhalten.
Dennoch sollten Sie darauf achten, ihren Schnitt regelmäßig zu speichern und ebenso regelmäßig Backups davon anzufertigen. Denn im Schnitt steckt viel Arbeit.
Ton wird gemischt, Bild überlagert
Beim Schneiden können Sie mehrere Videoclips übereinander stapeln. Dabei gilt folgendes:
- Die Videoclips überdecken einander. Es wird immer nur der zuoberst liegende Videoclip angezeigt.
- Die Audioclips ergänzen einander.
Wenn Sie also zwei Bildspuren übereinander legen, ist nur der Inhalt der oberen Bildspur zu sehen.
Sobald Sie zwei Tonspuren übereinander legen, sind beide gleichzeitig zu hören. In der Regel drehen Sie eine der beiden Tonspuren leiser, damit die andere besser zur Geltung kommt.
Schnittbilder sind wichtig
Der aus dem US-englischen stammende Begriff der B-Roll lässt vermuten, dass es sich hierbei um zweitklassiges Bildmaterial handelt. Das ist Quatsch. Besser hilft der deutschsprachige Begriff „Schnittbilder“.
Schnittbilder tragen eine Geschichte und sind genauso wichtig, wenn nicht wichtiger als Aufsager und Interviews, bei denen eine Person neben oder in die Kamera spricht.
Ein sprechender Kopf ist visuell nach ein paar Sekunden langweilig. Ein Schnittbild hingegen zeigt, worüber gesprochen wird.
Im Idealfall und mit guten Schnittbildern funktioniert ein Video auch stumm – dann zeigen die Bilder, worum es geht.
Videoschnitt ist Redaktion
Beim Videoschnitt sind Sie Anwältin der Zusehenden. Sie sind die letzte Instanz, die dafür sorgt, dass die Inhalte eines Videos funktionieren, verstanden werden und keine Zeit verschwenden.
Das bedeutet eine Menge Entscheidungen beim Videoschnitt: Welche Clips tragen die Geschichte und die Information? Welche Clips können weg? Wo gibt es Längen, die sich weg kürzen lassen? Und wie sorgt der Schnitt dafür, dass die Zusehenden dran bleiben?
Es geht also nicht darum, nur ein paar Clips vorne und hinten zuzuschneiden. Schnitt ist inhaltliche Arbeit.
Vorsicht bei Trickblenden (vorerst)
Typisches Anfängervideo: Jeder Schnitt zwischen zwei Clips wird mit einer Überblendung kaschiert. Machen Sie das bitte nicht. Zumindest so lange nicht, bis Sie wissen, was Sie tun. Überblendungen kommen in der Regel nur dann zum Einsatz, um zu zeigen, dass Zeit vergangen ist.
Übergänge sind nicht generell tabu. Sie können Leben in den Schnitt bringen und das Video visuell attraktiver gestalten. Aber bitte erst einmal die Grundlagen im Videoschnitt lernen, dann mit Effekten und Überblendungen arbeiten.