Jedes Video braucht ein Skript. Wer ohne Planung und Konzept mit dem Dreh loslegt, verschwendet Zeit oder ist im Urlaub. Warum wir Skripts brauchen – und wann vielleicht ein kurzes Konzept ausreicht, klärt dieser Beitrag.
Ein Skript zu haben bedeutet nicht, dass Sie für einen 30sekünder ein ausformuliertes Drehbuch brauchen. Aber Sie müssen eine Vorstellung davon haben, was Sie filmen möchten. Ansonsten verlieren Sie Zeit und ruinieren möglicherweise den Film.
Warum ein Skript?
Für das Skript sprechen folgende Punkte:
- Ein Skript können Sie mit anderen Beteiligten abstimmen. In Unternehmen ist das oft wichtig, wenn es um Fachbegriffe oder Markenbezeichnungen geht.
- Anhand des Skripts planen Sie den Dreh: Wer muss wann wo sein, wie viele Kameras sind notwendig, welche Bilder sollen aufgenommen werden.
- Mit Hilfe des Skripts fällt der Schnitt leichter. Im Schnitt haben Sie eine klare Orientierung, welcher Clip wohin soll.
- Bei mehreren Beteiligten können Sie das Skript weitergeben, es bildet eine gemeinsame Grundlage für das Video. Alle wissen, was sie tun sollen.
Das ausformulierte Skript
Ein ausformuliertes Skript ist der Idealfall für die Drehvorbereitung. Das Skript besteht im einfachsten Fall aus einer zweispaltigen Tabelle in Ihrer Textverarbeitung. In der linken Spalte steht der gesprochene Text, in der rechten notieren Sie, was im Video gezeigt werden soll.
Achten Sie beim Schreiben des Skripts darauf, dass der Text sprechbar sein muss. Das bedeutet:
- Kurze Sätze – das erleichtert das Sprechen.
- Keine Schachtelsätze – sonst verliert man den Faden.
- Imperfekt vermeiden – im Gesprochenen klingt das Imperfekt schnöselig und unnatürlich (meine Meinung).
Das Konzept
Wenn die Zeit für ein ausformuliertes Skript nicht ausreicht, empfehle ich, ein Konzept zu schreiben.
Die wichtigsten Punkte hierin sind:
- Was ist das Thema des Videos.
- Wo soll das Video ausgespielt werden.
- Welche Kernaussagen hat das Video.
- Welche Bilder sollen zu sehen sein.
Anhand des Konzepts wissen Sie, wie der Film in etwa aussehen soll. Am wichtigsten aus meiner Sicht ist die Liste der Bilder. Die hilft, keine wichtigen Einstellungen zu vergessen.
Floorplan, Location-Fotos, Besichtigung
Ebenfalls sinnvoll für die Vorbereitung ist ein Floorplan. Das ist eine einfache Zeichnung, anhand derer Sie ausbaldowern können, wo Sie Kamera und Licht aufbauen:
- Zeichnen Sie einen groben Umriss des Raums, in dem Sie filmen.
- Zeichnen Sie in etwa die Positionen von Fenstern und Türen ein.
- Zeichnen Sie unverrückbare Möbel ein.
Anhand des Floorplans können Sie vor dem Dreh überlegen, wo Sie Kamera, Ton und Licht positionieren. Selbst, wenn Sie keine ideale Lösung auf dem Papier finden, haben Sie die Optionen gedanklich einmal durchgespielt. Das spart Zeit beim Aufbau.
TIPP: Falls Sie auf einer Veranstaltung filmen wollen, hilft es auch, sich spätestens am Vorabend des Drehs die Location anzusehen. So verschaffen Sie sich einen Eindruck von den Raum- und Lichtverhältnissen. Sie können eine Ecke finden, in der Sie Ihr Equipment verstauen und zum Beispiel überlegen, wo Sie die Interview-Station aufbauen wollen.
Vorbereitung für Interviews
Unvorbereitet auf ein Interview gehen ist fahrlässig. Wenn Sie nicht gerade a) tief in der Materie stecken und b) ein Interview-Talent sind, werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht das bekommen, was Sie brauchen.
Deshalb:
- Überlegen Sie vor dem Dreh, welche Fragen Sie stellen wollen.
- Die Fragen richten sich nach dem Konzept und der Zielstellung des Films.
- Notieren Sie die Fragen.
- Sortieren Sie die Fragen nach Relevanz – das hilft, wenn die Interview-Partnerin wenig Zeit hat.
- Überlegen Sie, welche Antworten auf die Fragen kommen könnten und notieren Sie eventuelle Nachfragen.
Skripts schreiben können Sie lernen: Kurzfassung in meiner Schulung Videoproduktion und ausführlich in der Schulung Videoskript schreiben.