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Final Cut Pro – Features, Leistung, Workflow

Final Cut Pro, kurz fcp, ist das Schnittprogramm von Apple für alle Mac Computer. 2011 eingeführt, sorgte es für einen Umbruch im Video-Editing. Mit einem schlichten Interface und der magnetischen Timeline war es anders als andere Schnittprogramme – und ein radikaler Wechsel zu seinem Vorgänger Final Cut Pro 7.

Features von Final Cut Pro

Unter der einfach gehaltenen Oberfläche von Final Cut Pro steckt jede Menge Funktionalität für den Schnitt-Alltag. Grob unterteilen lässt sich Final Cut Pro in folgende Sektionen:

  • Mediathek (Einlesen, Verwalten, Sichten und Sortieren von Rohmaterial und Projekten)
  • Timeline (Schneiden des Videos)
  • Effekte (Farb- und Tonkorrektur, Filter, Effekte, Titel)
  • Export (Ausspielen und Upload des fertigen Videos)

Mediathek

Die Mediathek liest das Videomaterial ein und speichert es in einem Paket. Nach außen hin sieht die Mediathek wie eine Datei aus, lässt sich verschieben, kopieren und auf andere Computer übertragen. Alternativ belässt FCP das Original-Material an seiner ursprünglichen Stelle und speichert lediglich die Meta-Daten in der Mediathek. Das sind zum Beispiel die Schnitte, Farb- und Tonkorrekturen. Leider kann es gelegentlich passieren, dass Material verloren geht. Aber mit einem Trick lässt sich verlorene Footage wieder finden (Youtube-Video).

Tipp: Ich speichere die Dateien grundsätzlich in der Mediathek. So habe ich immer alles Material beieinander. Aber natürlich gibt es Workflows, bei denen es besser ist, die Footage an ihrer ursprünglichen Stelle zu belassen.

Final Cut Pro X Mediathek
Die Mediathek zeigt alle Projekte und die Footage an und erlaubt, alles zu verschlagworten und zu sortieren.

Magnetische Timeline

Herausragendes Merkmal von FCP ist die magnetische Timeline. Wenn Sie einen Clip in die Timeline einfügen, rutscht der automatisch an den vorherigen Clip heran. Es entstehen keine Lücken.

Auch wenn Sie Footage zwischen zwei anderen Clips einfügen, verschieben sich alle anderen Clips entsprechend.

Viele, die von anderen Schnittprogrammen auf FCP umsteigen, mag das zunächst verwirren. Aber nach ein paar Tagen möchte man auf dieses Verhalten nicht mehr verzichten.

Final Cut Pro X magnetische Timeline
Für viele eine Umgewöhnung: die magnetische Timeline von FCP.

Effekte und Korrekturwerkzeuge

FCP hatte von Anfang an eine eingebaute Dreiwege-Farbkorrektur. Sie können mit dem Programm also Farbkorrekturen ebenso ausführen wie einfache Color Gradings. Final Cut Pro akzeptiert auch LUTs, so dass jedes Filmprojekt sein Farbkonzept bekommt.

An Bord befinden sich auch zahlreiche Spezialeffekte, etwa ein Bildschirmrauschen, Überblendungen aller Art, Keying für Greenscreen-Aufnahmen oder Farb- und Lichtspiele. Die Effekte lassen sich über Plugins erweitern. (Siehe nächste Abschnitt).

Um nicht perfektes Rohmaterial in den Griff zu bekommen, gibt es ebenfalls Werkzeuge:

  • Rauschreduzierung für Bilder: Bei unterbelichteten Aufnahmen kommt es zu einem Rauschen, welches das Material unansehnlich macht. Hier hilft der Effekt Rauschunterdrückung. (Das hilft bei schlecht belichteten Handyvideos enorm!)
  • Stabilisierung: Ist die Footage verwackelt, können Sie das mit der Stabilisierung beheben.
  • Tonkorrekturen, etwa gegen Brummen oder Rauschen, erledigen Sie in den Toneinstellungen. Neu mit Version 10.6 kam die Stimmisolation, die Nebengeräusche effektiv unterdrückt und für eine verständliche Stimme sorgt.
FCPX Rauschunterdrückung
Die Rauschunterdrückung in Final Cut Pro korrigiert Bildrauschen, wie es oft bei Handyvideos vorkommt.

Plugins

Eine Stärke von Final Cut Pro ist die Plugin-Infrastruktur. Zahllose Zusatzprogramme bringen Extra-Power. Sei es Tracking und Bildstabilisierung mit den Coremelt-Tools oder Templates und Tonbearbeitung von Izotope. Übrigens: es sind auch  Plugins aus Logic Pro in Final Cut Pro eingebaut.

Tipp: Ich nutze für meine Tonbearbeitung Compressor, Equalizer und Noise Gate aus Logic Pro.

Export

Final Cut Pro exportiert Videos in allen möglichen Formaten. Gemeinsam mit dem Compressor (siehe unten) definiert FCPX beliebige Ausgabeformate, die sich auch in Stapeln zusammen fassen lassen. Das bedeutet: Ich sende ein Video an einen Ausgabestapel und bekomme es in den dort definierten Formaten ausgespielt.

Stark mit Motion und Compressor

Apple Motion und Compressor sind zwei Zusatzprogramme, mit denen Final Cut Pro erst richtig seine Stärken ausspielt.

  • Apple Motion hilft, Effekte und Titel zu erzeugen. Die lassen sich als Vorlagen direkt aus Final Cut Pro heraus aufrufen und nutzen.
  • Compressor ist das Allround-Werkzeug zum Konvertieren von Videodateien. Es arbeitet Aufgabenstapel ab – auf Wunsch parallel auf mehreren Rechnern. Und mit dem Compressor definieren Sie eigene Ausgabeformate, die Sie direkt aus FCPX heraus beschicken.

FCP ist ein Profi-Programm

Final Cut Pro musste zu seiner Einführung viel Kritik und Häme einstecken. Denn es richtete sich komplett auf kommende Aufgaben im Videoschnitt aus. Vormals wichtige Features wie Videoschnittlisten fehlten. Auch von seinem Farbkorrekturprogramm Color hat sich Apple getrennt. Für viele nur ein schwacher Ersatz war die interne Farbkorrekturfunktion. (Videoschnittlisten sind Textdateien mit Timecodes und Bildzuordnungen, die von einem Schnittsystem auf ein anderes übertragen werden können.)

Die magnetische Timeline und das schlichte Interface ließen viele spötteln, FCP sei im Grunde iMovie mit ein paar Extras. Doch sie lagen falsch. Final Cut Pro hat sich nach anfänglichem Stolpern zu einem mächtigen Videoschnitt-Tool entwickelt, das andere Programm in Sachen Geschwindigkeit und Bedienkomfort im Regen stehen lässt.

Klar, es orientiert sich nicht an althergebrachten Standards für den Schnitt, wie sie in Premiere oder Avid zelebriert werden. Aber Final Cut Pro war 2011 seiner Zeit voraus und ist jetzt, 2019, längst angekommen im Profi-Editing.

Mehr:

Mein Videoschnittkurs zu Final Cut Pro.

Mein Youtube-Kanal rund um Final Cut Pro und Videoproduktion.

Martin Goldmann beim Seminar VideoproduktionMartin Goldmann

Ich helfe Unternehmen mit Coachings und Seminaren, bessere Videos zu drehen und arbeite regelmäßig als Redakteur oder Kameramann für Unternehmensvideos.
Darüber hinaus betreue ich mehrere Youtube-Kanäle mit zusammen 121.000 Videoabrufen im Monat (Durchschnitt Januar bis Dezember 2022).

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