Bei einem Dreh herrschen klare Strukturen. Eine oder ein Verantwortlicher haben das Sagen. Das bedeutet auch, dass die Anweisungen klar definiert sein sollten. Hier die aus meiner Sicht wichtigen Anweisungen, die alle am Set kennen sollten.
Ruhe bitte!
Das klingt ein wenig unfreundlich. Aber letztlich gilt: Eine Aufnahme, in die jemand hinein quatscht, ist eine verlorene Aufnahme. Also gilt es, für Ruhe am Set zu sorgen. Höflich, aber bestimmt.
Achtung!
So, es kann los gehen. Bitte alle an ihre Plätze. Ab jetzt sollten alle am Set konzentriert und still sein.
Kamera läuft!
Für mich das wichtigste Kommando – die Kamerafrau sagt: „Kamera läuft“. Auch wenn Sie alleine am Set und für die Kamera zuständig sind, sollten Sie „Kamera läuft“ sagen. Aber erst, sobald Sie sich davon überzeugt haben, dass die Kamera auch wirklich läuft. (Falls der Ton separat aufgezeichnet wird, sollte auch noch ein „Ton läuft“ kommen. Haben wir in kleinen Teams aber bislang nicht so praktiziert.)
Die Klappe
Eine Klappe zu schlagen, muss bei kleinen Produktionen nicht sein – die Kamera zeichnet den Ton ohnehin mit auf, wenn Sie zum Beispiel mit dem Smartphone oder auch mit der großen Kamera drehen. Falls Sie mit mehreren Kameras drehen, kann die Klappe hilfreich sein, um das Material später im Schnitt zusammenzuführen. Die Klappe können Sie simulieren, indem Sie die flachen Hände aufeinander klatschen.
Und bitte!
Es kann losgehen – jetzt agieren die Darsteller oder die Redakteurin stellt ihre Fragen. Vorher sollten Sie sich unbedingt vergewissern, dass die Kamera läuft. Wichtig auch: Nach dem „Und bitte“ muss absolute Ruhe am Set sein – nur die Akteure und die Regie sprechen. Kleiner Tipp: Wenn Sie als Redakteurin Fragen stellen, vermeiden Sie bestätigende Töne wie „hmhm“ und so weiter. Denn die werden mit aufgenommen. Ich weiß das. Aus Erfahrung.
Danke!
Die Szene ist im Kasten. Es geht weiter mit der nächsten Szene. Genauso gilt das für Interviews. Sinnvollerweise fragt der Redakteur vorher noch Kamera und Ton, ob die alles korrekt aufgezeichnet haben oder ob es Probleme gab. Falls nein: „Danke“ sagen und mit der nächsten Szene weiter machen.
Drehschluss!
Das darf nur der Redakteur oder die Regie sagen. „Drehschluss!“ bedeutet: Feierabend. Alle können zusammenpacken und aufräumen. Lichter aus, Kameras aus, Daten sichern.
Vorsicht: Sagen Sie „Drehschluss!“ nur dann, wenn Sie sicher sind, alles im Kasten zu haben. Als Redakteur oder Redakteurin sollten Sie auf jeden Fall noch einmal den Drehplan mit der Kamera abklären. Lieber einmal mehr checken, als dann noch einmal aufbauen zu müssen.