Kontakt: +49 151 24053056 · Mail: redgotv@googlemail.com · Linkedin: https://www.linkedin.com/in/martin-goldmann/

Audio und Video asynchron bei mehreren Clips

Das ist ein Fehler, den keiner mag: Sie nehmen eine Veranstaltung oder eine Musiksession auf und im Schnitt merken Sie, dass

  • der Ton in den Clips nicht über die gesamte Dauer synchron ist 
  • sich die Clips nicht im Multicam-Schnitt synchronisieren lassen

Bei näherer Betrachtung sehen Sie: Der Ton läuft auseinander.

Das sieht so aus: Anfangs ist der Ton synchron. Aber nach einer halben bis einer Minute hören Sie einen Versatz.

Problem Sample-Rate

Ursache: unterschiedliche Sample-Raten beim Ton. Sample-Rate bedeutet: wie oft pro Sekunde speichert die Aufnahme-Software eine Toninformation. Bei 44,1 kHz sind das 44.100 Datenpunkte.

Sobald Sie mit mehreren Kameras aufnehmen besteht die Gefahr, dass eine Kamera den Ton mit einer Sample-Rate von 44,1kHz aufnimmt, die andere mit 48kHz.

Camcorder nehmen den Ton üblicherweise mit 48kHz auf. Bei Smartphones kann das anders aussehen. Das iPhone nimmt in der Standard-App zum Beispiel den Ton mit 44,1kHz auf. Und dann haben Sie den Salat.

Ihr Video-Projekt wird in der Regel mit 48kHz angelegt. Die 48er-Tonspur fügt sich da auch gut ein. Jedoch gibt es mit den 44,1kHz Probleme. Zwar wird die Tonspur eingelesen, aber zeitlich nicht richtig wiedergegeben.

Synchone Tonspur bei zwei Clips
Hier ist die Tonwelt noch in Ordnung: alles schön synchron.

Der Praxis-Test

Ich habe das mal ausprobiert: Eine Drum-Machine spielt einen simplen Beat, den ich parallel mit der Sony ZV-1 und meinem iPhone aufnehme. Die Sony zeichnet 48kHz auf, das iPhone mit 44,1kHz.

Anfangs sehen die Clips synchron aus. Nach zwei Minuten aber ist alles auseinander gedriftet. Der Ton ist nicht mehr synchron – ein Albtraum, das jetzt noch in Ordnung zu bringen.

Clips mit asynchronem Ton
Zwei Minuten später ist die heile Welt dahin: Die Tonspuren laufen auseinander.

So lösen Sie das Sample-Raten-Problem

Die erste Lösung des Problems ist, es überhaupt nicht entstehen zu lassen. Stellen Sie vor der Aufnahme sicher, dass alle Geräte mit einer einheitlichen Sample-Rate aufnehmen. 

Ich verwende immer die 48kHz – einfach, weil das bei Videokameras üblich ist. Beim Smartphone kann das allerdings zum Problem werden. Mein iPhone 11 erlaubt in der Standard-App nicht, die Sample-Rate zu verändern. Bedeutet für mich: Filmic Pro für die Aufnahme verwenden und dort die Sample-Rate auf 48kHz einstellen.

Wenn die Aufnahmen schon im Kasten sind, bleibt nur der zweite Weg: Die Audiospuren resamplen. Das geht mit Programmen wie Logic Pro 10 oder auch Audacity. Ich verwende für solche Aufgaben das Resampling in Izotope RX 7. 

In meinem Test habe ich die mit dem iPhone aufgenommene Videodatei auf Izotope gezogen, resampled und dann eine neue Audio-Datei herausbekommen.

Die neue Audiospur habe ich dann in das Projekt gezogen und – siehe da – alles hat gepasst.

Martin Goldmann beim Seminar VideoproduktionMartin Goldmann

Ich helfe Unternehmen mit Coachings und Seminaren, bessere Videos zu drehen und arbeite regelmäßig als Redakteur oder Kameramann für Unternehmensvideos.
Darüber hinaus betreue ich mehrere Youtube-Kanäle mit zusammen 121.000 Videoabrufen im Monat (Durchschnitt Januar bis Dezember 2022).

Informieren Sie sich über mein Seminar Videoproduktion für Unternehmen und die Schulung Handyvideo.

Nehmen Sie Kontakt auf:

☏ 0151 / 240 530 56
✉ martin@goldmann.de
Linkedin: https://www.linkedin.com/in/martin-goldmann/

Schreibe einen Kommentar