„Show, don’t tell,“ ist ein wichtiges Konzept beim Erzählen von Geschichten. Besonders bei Videos hilft das Wissen um „Zeige, statt zu erzählen“, bessere Filme zu drehen. In diesem Beitrag zeige ich, warum das so ist.
Der Grundgedanke hinter Show, don’t tell
- Man kann von Dingen erzählen, sie ausführlich beschreiben und erklären.
- Oder man kann sie zeigen. Zeigen geht oft schneller, zumindest aber ist es eindringlicher.
- Dieses Konzept spielt beim Schreiben ebenso eine Rolle wie in Videos.
Ein Beispiel aus dem Schreiben:
Erklären (tell): „Hilda und Hans stritten sich. Hilda war so wütend, dass sie den Raum verließ.“
Zeigen (show): „Hildas Augen funkelten wütend, als sie sich von Hans wegdrehte und die Tür hinter sich zuschlug.“
- Im ersten Beispiel lesen wir eine Erklärung des Geschehens.
- Im zweiten Beispiel sehen wir eine Handlung, Konflikt, Aktion. Das ist „Show“.
Im Video funktioniert „Show“ noch besser. Denn wir haben ein Medium, das bewegte Bilder zeigt. Ideal für ein Show. Deswegen ist es meiner Ansicht nach auch nicht so prickelnd, nur sprechende Köpfe im Video zu sehen. Wir könnten so viel mehr zeigen!
Show, don’t tell – Beispiel Papierflieger
Früher gab es in vielen Comic-Heften Anleitungen zum Basteln von Papierflugzeugen. Die bestanden aus Schemazeichnungen und Text wie „Lege Falz A auf Falz B“ oder so ähnlich. Für mich war das zu kryptisch.
Stellen wir uns kurz mal vor, wir würden vom Falten der Papierflieger nur erzählen können. „Nehmt ein DIN-A4-Blatt und legt es vertikal vor Euch auf den Tisch. Dann nehmt Ihr die rechte obere Ecke…“ Hoffnungslos.
Mit einem Video geht es besser. Denn das Video ist in diesem Fall „Show“:
Show, don’t tell – Beispiel Kreis
Ein zweites Beispiel. Beschreiben Sie einen Kreis. Schwierig, gell? Bei Wikipedia liest sich das so:
Ein Kreis ist eine ebene geometrische Figur. Er wird definiert als die Menge aller Punkte einer Ebene, die einen konstanten Abstand zu einem vorgegebenen Punkt dieser Ebene (dem Mittelpunkt) haben.
(Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kreis)
Korrekt, aber abstrakt – eben „Tell“. Das „Show“ ist auch hier wieder überlegen: