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Warum Videocasts mehr zeigen sollten

In vielen Videos wird zu viel geredet. Wenn Sie diesen Beitrag gelesen haben, werden Sie in Ihren Videos mehr zeigen und weniger erzählen. Und davon werden die Klickzahlen und die Zuschauerbindung profitieren.

Als ich 2009 mit meinen Videocasts anfing, hatte ich ein einfaches Konzept: ein paar News vor laufender Kamera vortragen. Ich habe mir einen Teleprompter besorgt, Texte geschrieben und die erzählt. Dazu habe ich mit Hilfe einer Greenbox Hintergrundbilder eingeklinkt. Für die damalige Zeit sah das ganz gut aus.

Dieses reine Sprechervideo hatte nur wenige Abrufe.
Dieses reine Sprechervideo hatte nur wenige Abrufe.

Nur hatten diese Videocasts ein Problem: Wenig Videoabrufe. Niemand wollte meine Texte hören und mich dabei eine Minute lang ansehen. Bitter für mein Ego aber ein wichtiger Realitätsabgleich: Niemand will länger als 10, 20 Sekunden einen Kopf sehen, der Text herunterleiert.

Also mal anders probieren

Nach zehn, fünfzehn gesprochener Videocasts habe ich etwas anderes ausprobiert: Ich hatte eine Leica V-Lux 20 zum Test bekommen. Die habe ich einfach nur so vor laufender Kamera hin und her gedreht. Dazu ein paar Bauchbinden, die beschrieben, was zu sehen war. Kein gesprochener Text, kein Aufsager, kein schön gesetztes Licht. Im Gegenteil: das Video ist technisch nicht einmal von besonders guter Qualität.

Aber es hat funktioniert. Das Video schoss ziemlich fix in die 1000er. Stand heute sind über 7.000 Abrufe. Warum? Weil das Video das liefert, was die Leute sehen wollen. Es zeigt das Produkt. Ich erzähle nicht darüber, ich zeige. Show, don’t tell.

Show, don’t tell – mehr zeigen wagen!

Show, don’t tell“ ist ein wichtiger Grundsatz, wenn es darum geht, Geschichten zu erzählen und er gilt im besonderen Maße für Video. Denn hier können wir zeigen statt zu erzählen.

Das Medium Video will Bilder, bewegte Bilder. Wenn wir nur vor der Kamera stehen und einen Text sprechen, verschenken wir viel Potenzial. Schlechter noch: Ein vorgelesener Text ist unbequem für den Zuhörer. Deshalb sollten Sie sich vor jedem Videoprojekt fragen, ob es wirklich ein Video sein muss.

Warum wir in Videocasts mehr zeigen und weniger erzählen sollten

Warum? Einen geschriebenen Text kann man prima überfliegen. Jeder kann ihn in ein paar Sekunden querlesen und entscheiden: ist das was für mich oder nicht. In einem Video funktioniert das nicht. Hier wartet der Zuschauer auf die interessante Information Sekunde um Sekunde um Sekunde.

Wie versüßen wir also dem Zuschauer die Wartezeit auf die nächste für ihn relevante Information? Wir beschäftigen ihn mit spannenden Bildern. Wir zeigen ihm Bilder, die ihm erlauben, über das gesagte hinaus zu denken. Bilder die Assoziationen abrufen und die ihn mitnehmen.

Natürlich müssen Sie nicht auf Ihren Text verzichten. Aber überlegen Sie bei jedem Satz: Kann ich das auch zeigen? Und wie kann ich das zeigen? Und dann zeigen Sie es.

Show and tell.

Und wie geht zeigen und erzählen?

Machen Sie ein Skript. Links kommt der Sprechertext hinein, rechts schreiben Sie dazu, welche Bilder Sie brauchen. In meinem Grundlagen-Seminar zur Videoproduktion lernen Sie mehr zu diesem Thema.

Drehplan

Übrigens: ganz unnütz waren die gesprochenen Videocasts dann doch nicht. Immerhin hatte ich ein gutes Jahr lang einen schicken Job als Saturn-Verkäufer „Martin aus der Saturn-TV-Abteilung“. Dort musste ich vor der Kamera sprechen und vom Teleprompter ablesen. Dabei hat mir mein Training von damals sehr geholfen.

Martin Goldmann beim Seminar VideoproduktionMartin Goldmann

Ich helfe Unternehmen mit Coachings und Seminaren, bessere Videos zu drehen und arbeite regelmäßig als Redakteur oder Kameramann für Unternehmensvideos.
Darüber hinaus betreue ich mehrere Youtube-Kanäle mit zusammen 146.000 Videoabrufen im Monat (Durchschnitt September 2023 bis August 2024).

Informieren Sie sich über mein Seminar Videoproduktion für Unternehmen und die Schulung Handyvideo.

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