Wenn Sie diese vier Tricks anwenden, sind Handyvideos sind kaum von Filmen aus großen Kameras zu unterscheiden.
1. Stabile Bilder erzeugen
Typisch für Handyvideos ist, dass sie aus der Hand gedreht werden. Das gibt den Bildern eine spezielle Dynamik. Ok, sie sind wackelig und unruhig.
Stativ verwenden
Eine Aufnahme vom Stativ schafft mehr Stabilität und ergibt ein ruhiges Bild. Verwenden Sie ein leichtes Fotostativ und eine Handyhalterung. Mit etwas Übung und dem richtigen Stativ können Sie sich auch an Kameraschwenks versuchen.
Gimbal verwenden
Alternativ zum Stativ verwenden Sie ein Gimbal. Das gleicht die Bewegungen aus und erzeugt ein ruhiges Bild.
Achtung: Moderne Handys, etwa ab dem iPhone 13 aufwärts, brauchen den Gimbal dank der eingebauten Stabilisierung nicht mehr zwingend. Bei längeren Kamerafahrten – also wenn Sie zum Beispiel eine längere Strecke mit dem Handy gehen – empfehle ich dennoch den Gimbal.
2. Starke Kontraste meiden
Handys haben einen geringen Dynamikumfang. Sie erfassen einen kleineren Helligkeitsbereich als große Kameras. Die Folge: Dunkle Bereiche, in denen andere Kameras noch Bildinhalte erkennen, erscheinen dann schwarz und helle Bereiche fressen aus.
Der geringe Kontrastumfang sorgt für Probleme bei Bildern, in denen helle und dunkle Bereiche gleichzeitig vorkommen. Das passiert zum Beispiel in Innenräumen mit Fenstern. Im Raum ist es relativ dunkel, die Kamera versucht die Personen im Raum richtig zu belichten. Ist ein Fenster im Bild erscheint das komplett weiß – es frisst aus und zeigt keine Bildinhalte.
Solche Szenarien sollten Sie mit dem Handy meiden. Also nicht aus Innenräumen heraus gegen das Fenster filmen.
Abhilfe: Verringern Sie den Kontrast, in dem Sie die Person im Innenraum anleuchten. Dann werden auch Bildinhalte außen erkennbar.
3. Licht setzen
Sauber gesetztes Licht ist ein klares Merkmal für ein professionelles Video und lässt vergessen, dass hier ein Handy am Werk war. Nutzen Sie eine LED-Flächenleuchte, um die Person vor der Kamera anzuleuchten.
Faustregel für Einsteiger: Platzieren Sie die Leuchte nah bei der Kamera und stellen Sie sie so hoch, dass sie etwa aus einem Winkel von 30 Grad auf die Person leuchtet.
Es sollten Schatten unter der Nase und unter dem Kinn erkennbar sein. Achten Sie darauf, dass die Augen gut erkennbar sind. (Leuchten geht noch raffinierter, aber wir haben es eilig und nur eine Leuchte 🙂 ).
4. Tiefe erzeugen
Große Sensoren und lange Brennweiten erlauben, auf großen Kameras mit der Schärfentiefe zu spielen, um einen Eindruck von Tiefe zu vermitteln. Ein Handy kann das nicht ohne weiteres. Aber die geringe Schärfentiefe ist nur ein Mittel, um Bildebenen voneinander zu trennen. Alle anderen Methoden stehen uns auch auf dem Handy zur Verfügung:
Perspektiven nutzen
Ein Büroflur gibt Tiefe – stellen Sie Ihre Interviewpartner also nicht vor eine Wand sondern suchen Sie Perspektiven. Oft reicht es schon, sich so zu drehen, dass im Hintergrund ein Raum zu sehen ist oder ein Gang. Suchen Sie nach Linien, die in den Hintergrund führen. Lesen Sie hier mehr über Tiefe im Bild.
Objekte im Bild staffeln
Nutzen Sie Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund, um dem Bild Tiefe zu geben. Suchen Sie nach Gegenständen für den Vordergrund – das können bei Außenaufnahmen zum Beispiel die Blätter eines Baums sein. Im Hintergrund steht zum Beispiel ein Haus. Und in der Mitte Ihr Interview-Partner. Kombiniert mit sanften Kamerabewegungen bekommen Sie mit der Staffelung sehr schön Tiefe ins Bild.