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Rode Videomic ME: Richtmikrofon für das iPhone im Kurztest

Beim Filmen mit dem Smartphone gab es ein Problem: Den Ton. Bei Selfie-Videos noch ganz annehmbar, waren die O-Töne mit dem Smartphone grenzwertig. Vor allem eine immer im Hintergrund quietschende Schiebetür störte den Klangeindruck enorm.

Also muss ein Richtmikrofon her. Ich habe mich für das Rode Videomic ME entschieden.

Mit dem Smartphone zu filmen heißt, eine Menge Kompromisse einzugehen – die Bildqualität ist gut, aber nicht herausragend. Und die Tonqualität des eingebauten Mikrofons ist lausig. Die kann man nicht schönreden.

In erster Linie liegt das Qualitätsproblem an der Platzierung des Mikros unten am Telefon. Beim Aufnehmen eines O-Tons zeigt das Mikro in die falsche Richtung und nimmt den kompletten Raum auf.

Das Problem sind die Mikrofone – zwar gibt es neben der Front und der Rückkamera jeweils ein kleines Mikro. Doch die sind kaum gerichtet und nehmen viel zu viel Umgebungsgeräusche auf. Ich bin wahrlich kein Klangfetischist. Aber wenn der gesprochene Text nurmehr schwer zu verstehen ist, muss eine Lösung her.

Update: Inzwischen gibt es auch eine Version mit Lightning-Anschluss, nämlich das Rode Videomic ME-L.

Die Wahl: Rode Videomic ME

Für künftige Aufnahmen brauche ich ein Mikrofon, das zumindest in die Richtung des Aufgenommenen zeigt. Und das den Rest des Raums möglichst ausblendet. Das ist ein Job für ein Richtmikrofon.

Bei Amazon wurde ich fündig: Das Rode Videomic ME scheint genau diesen Zweck zu erfüllen.

Mit aufgestecktem Windfell wirkt das Rode Videomic ME sehr puschelig.
Mit aufgestecktem Windfell wirkt das Rode Videomic ME sehr puschelig.

Beim Auspacken gleich eine Überraschung: Ein fluffiges Windfell. Stimmt – wir wollen das Smartphone ja auf unserer Digisaurier-Radreise verwenden. Da wird es außen oft zum Einsatz kommen. Prima, dass das Fell gleich dabei ist. Früher musste man so etwas nachkaufen.

Das Windfell ist eine gute Ergänzung zum Rode Videomic ME.
Das Windfell ist eine gute Ergänzung zum Rode Videomic ME.

Das Mikrofon selbst lässt sich mit einem Klinkenstecker an das Smartphone anschließen (ich habe es mit dem iPhone 6 und dem Samsung Galaxy S7 ausprobiert). Ein aufgesteckter Schieber fixiert das Mikro einigermaßen stabil am Gehäuse. Das Windfell stört die Kamera übrigens nicht. Allerdings erschwert das Windfell bei Selfie-Aufnahmen den Zugang zum Start-Stop-Knopf der Video App. Ist dann ein bissl ein Gefummel. Lesen Sie hier 10 Tipps für bessere Selfie-Videos.

Das Rode Videomic ME wird seitlich am Telefon statt eines Kopfhörers angeschlossen.
Das Rode Videomic ME wird seitlich am Telefon statt eines Kopfhörers angeschlossen.

Hinten am Mikrofon findet sich noch ein Kopfhörer-Anschluss. Eigentlich dachte ich, ich könnte mit damit den Eingangston monitoren – also hinten hören, was vorne reinkommt. Geht auch theoretisch. Allerdings brauche ich dafür eine andere App, die den Ton durchschleift. Mit Filmic Pro müsste das gehen.

Ergänzung 2017: Ich habe dieses und ein anderes Mikrofon für das iPhone jetzt rund 2 Jahre im Einsatz. Bislang habe ich auf das Monitoring verzichtet und bin damit relativ gut gefahren. Hauptgrund ist, dass regulär bei mir die ganz normale iOS-App zum Filmen im Einsatz ist, eher selten Filmic Pro. Denn der Workflow über die Standard-App war bislang einfacher. (Filmic Pro hat jetzt aber auch eine Möglichkeit, die Filme direkt in der Foto-Ablage des iPhone zu speichern. Ich werde testen, wie gut das funktioniert.)

Ergänzung zur Ergänzung 2018: Inzwischen filme ich nur noch mit Filmic Pro. Dort informiert eine Pegel-Anzeige, ob Ton ankommt. Mit dem neuen ME-L kann ich außerdem den Ton gut monitoren. Für das iPhone ist das ME-L inzwischen auf jeden Fall die bessere Wahl.

Das Rode Videomic ME einsatzklar am iPhone.
Das Rode Videomic ME einsatzklar am iPhone.

Der Test unter Einsatzbedingungen

Um das Mikrofon zu testen, bin ich in die Stadt gefahren und habe mir eine viel befahrene Straße gesucht. Das Ergebnis: Mit dem Richtmikro habe ich – wie zu erwarten – deutlich weniger Hintergrundgeräusche und einen deutlich besseren Klang. Ich bin zufrieden.

Für alle Freunde des guten Tons sei angemerkt: Natürlich kann so ein Mikrofon nicht mit der Angel eines guten Tontechnikers mithalten. Nur ist die Tontechnik halt nicht immer da, wenn wir drehen. Und da ist so ein Richtmikro genau der richtige Kompromiss.

Martin Goldmann beim Seminar VideoproduktionMartin Goldmann

Ich helfe Unternehmen mit Coachings und Seminaren, bessere Videos zu drehen und arbeite regelmäßig als Redakteur oder Kameramann für Unternehmensvideos.
Darüber hinaus betreue ich mehrere Youtube-Kanäle mit zusammen 146.000 Videoabrufen im Monat (Durchschnitt September 2023 bis August 2024).

Informieren Sie sich über mein Seminar Videoproduktion für Unternehmen und die Schulung Handyvideo.

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6 Gedanken zu „Rode Videomic ME: Richtmikrofon für das iPhone im Kurztest“

  1. Hallo ich möchte mir das Mikrofon kaufen. Ich hab aber nur ein Problem ich bin ein „Pyromane“ und möchte Feuerwerk’s Video produzieren. Wie ist das Mikrofon bei feuerwerk?

    Antworten
  2. Hallo Martin,
    haben Sie eine App gefunden, die den Ton ohne nennenswerte Verzögerung/latency durchschleifen lässt. Seit Erhalt des Mikros heute früh habe ich einige Apps getestet. Soweit gibt es nur „Miidio Recorder“, die mit „Playthrough“ ausgerüstet ist. Aber die Verzögerung ist unmöglich lang (ca. 300 ms!) mit meinem Sony Xperia Z3. Vielleicht ist Rode’s eigene Aufnahmeapp auf einem iPhone die einzige Lösung??
    Viele Grüße
    Jim

    Antworten

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