Zur Post Production zählen Schnitt, Farbkorrektur und Ausspielen der Filme. Lesen Sie hier, welche Arbeitsschritte anstehen, bis ein Video fertig ist.
Inhalt
Datensicherung
Bevor es an den Schnitt geht, sollten Sie die Original Videodaten sichern. Das bedeutet:
- Die Daten von der Quelle einlesen.
- Datensicherung auf externe Festplatte oder Server. (Originaldaten möglichst zweifach auf voneinander unabhängige Medien kopieren).
- Videoclips in Schnittordner kopieren.
- Videoclips in Schnittprogramm importieren.
Ich empfehle, Originaldaten nicht zu löschen bevor das Projekt abgeschlossen ist. Ebenso sollten Sie alle Clips übernehmen, auch diejenigen, die nicht so gut aussehen. Denn auch noch so schlechte Einstellungen finden vielleicht Platz im Film – und sei es nur als Ersatz-Tonspur, wenn der Sound eines guten Clips nicht ausreicht.
Lesetipp: Hier finden Sie eine Übersicht von Programmen zum Video schneiden und 16 Tipps für einen schnelleren Videoschnitt.
Rohschnitt
Im Rohschnitt platzieren Sie das Material grob auf der Timeline. Ziel ist, dass die Clips eine Geschichte erzählen oder logisch korrekt angeordnet sind. Danach haben Sie einen Überblick über den Inhalt Ihres Videos.
Feinschnitt
Passt die Story, geht es an den Feinschnitt. Hier schneiden Sie die Clips genau an den richtigen Stellen, so dass sie zum nächsten Clip passen. Das ist viel Feinarbeit – es kann auch mal um einzelne Frames gehen, bis die Schnitte wirklich passen.
Die Feinarbeit ist der Grund, warum Sie zunächst alles roh schneiden sollten. Denn wenn Sie gleich mit dem Feinschnitt loslegen und Frame für Frame genau schneiden, kann folgendes passieren: Sie bemerken, dass inhaltlich etwas nicht passt, müssen die Clips in der Timeline umstellen und können mit der Feinarbeit von vorne anfangen.
Lesen Sie hier, warum Disruptive Editing Zusehende beim Video hält.
Bauchbinden und Grafik
Bauchbinden, englisch Lower Third enthalten Namen und Position von Interviewpartnerinnen und -Partnern. Auch hier lohnt es, den Film inhaltlich schon abgeschlossen zu haben. Denn eine Umstellung im Inhalt erfordert oft neue Bauchbinden oder Effekte.
Grafiken sind zum Beispiel Hinweispfeile, Kreise zum Hervorheben von Bildelementen oder Titel. Auch deren Gestaltung kostet Zeit.
Farbkorrektur
Wenn das Videomaterial einen Farbstich hat, sollten Sie es korrigieren. Denn blaustichtige Gesichter sehen ebensowenig gesund aus wie ein Grünstich auf der Haut. Die Korrektur erfordert etwas Erfahrung und kann ordentlich Zeit kosten.
Lesen Sie hier mehr Grundlagen über die Farbkorrektur.
Tonkorrektur
Bei einem Video ist guter Ton wichtig. Ist der gesprochene Ton unverständlich, ist das Video schlecht.
Deshalb sollten Sie:
- den Sprecherton laut genug aussteuern, also lauter drehen
- eventuell über den Sprecherton einen Compressor-Effekt legen
- in Sprechpausen sollte ein Noise Gate Nebengeräusche unterdrücken
Viele Videoschnittprogramme haben einfache Funktionen, um die Aufgaben zu erledigen.
Ausspielen
Zu den Faktoren beim Ausspielen zählen:
- Parameter ermitteln für die optimale Ausspielung abhängig von der Plattform. Im Intranet brauchen Sie kleinere Filme als zum Beispiel für Youtube.
- Die Render-Zeit des Computers. Die vervielfältigt sich, sobald Sie mehrere Versionen eines Videos ausspielen müssen.
Je mehr Korrekturschleifen ein Video hat, also je öfter es überarbeitet werden muss, desto häufiger müssen Sie es herausrechnen. Das multipliziert die Render-Zeit.