Das billigste Leuchtmittel? Natürliches Licht. Lesen Sie hier, wie Sie Tageslicht für die Lichtgestaltung Ihrer Videos nutzen und auf welche Lichtsituationen Sie dabei treffen.
Inhalt
Natürliches Licht in Räumen
In Räumen liefern Fenster gutes, weiches, natürliches Licht. In vielen Fällen reicht das Licht, um Personen oder Gegenstände gut zu beleuchten. Wichtig ist, dass das Objekt vom Tageslicht beschienen wird.
Suchen Sie also die Fenster. Das sind Ihre Lichtquellen. Stellen Sie sich mit der Kamera so auf, dass Sie das Licht im Rücken haben. Ihre Interview-Partnerin oder das zu filmende Objekt bekommt dann Licht vom Fenster.
Gegen das vom Fenster kommende Tageslicht zu filmen kann zu folgenden Problemen führen:
- Die Kameraautomatik eines Handys erkennt zu viel Helligkeit und unterbelichtet den Vordergrund.
- Bei korrekt belichtetem Vordergrund clippt der Hintergrund. Das bedeutet: es sind keine Bildinformationen mehr vorhanden, der Hintergrund ist weiß.
- Falls Sie gegen das Licht aus dem Fenster filmen wollen, brauchen Sie eine Leuchte für Ihr Video.
Aber auch bei korrekter Positionierung sollten Sie auf ein paar Dinge achten:
- Sobald die Sonne direkt in einen Raum scheint, wird es sehr hell und sehr kontrastreich. Hautpartien können „ausfressen“, erscheinen dann komplett weiß.
- Das Raumlicht schalte ich in der Regel aus, um Probleme mit unterschiedlichen Farbtemperaturen zu vermeiden und einen guten Weißabgleich zu erhalten.
Schwerpunkt Licht für Video
- Leuchten für Ihr Video.
- Aufbau und Ausleuchten mit ein bis drei Leuchten.
- Probleme mit Brillenreflexen beheben.
- Tipps, um Personen auszuleuchten.
Bewölkter Himmel außen
- Ideal ist natürliches Licht bei bewölktem Himmel. Keine Angst, es ist hell genug.
- Die Wolken sorgen für ein wunderbar gestreutes weiches Licht.
- Mit Hilfe zusätzlicher Leuchten können Sie das Licht modellieren und schöne Akzente setzen.
- Das Licht ist also langweilig, reicht aber für Interview-Situationen allemal aus.
Sonne außen
Mittagssonne
In den Mittagsstunden sollten Sie direkte Sonne meiden. Das hat diese Gründe.
- Die Sonne wirft harte Schatten.
- Licht kommt steil von oben.
- Das Licht in der Sonne ist so hell, dass einzelne Hautpartien clippen oder ausfressen. Das bedeutet: Sie sind so überbelichtet, dass sie keine Bildinformation mehr aufweisen.
- Die Person vor der Kamera ist geblendet und kneift die Augen zusammen.
Das können Sie gegen das Sonnenlicht tun:
- Die Szenerie mit einem Sonnensegel abschatten.
- Drehort in den Schatten verlegen.
- Meiden Sie den Schatten von Bäumen, da durch die Blätter immer wieder sehr helles Licht kommt und für unschöne Blitzer auf der Haut sorgt.
- Der Hintergrund sollte tendenziell auch im Schatten liegen, um Clipping zu vermeiden.
- Achtung: im Schatten herrscht eine höhere Farbtemperatur, das Licht ist also bläulicher als in der Sonne. Also unbedingt noch einen Weißabgleich machen.
Tief stehende Sonne
Morgens oder am späten Nachmittag ist das Sonnenlicht wunderbar für gute Aufnahmen.
- Die tief stehende Sonne hellt das Gesicht auf und zeigt nur wenig Schatten.
- Das warme Licht lässt Hauttöne besonders gut aussehen.
Gegen das Sonnenlicht filmen
- Wenn Sie gegen das Sonnenlicht filmen, wirft die Sonne einen schönen Farbsaum auf die Haare. Allerdings ist dann das Gesicht zu dunkel.
- Hellen Sie es mit einem Reflektor oder Licht auf.
- Denken Sie auch daran, dass die Schatten bläulich sind.
- In dem Fall hilft ein goldbeschichteter Reflektor (siehe nächster Absatz) oder eine Farbkorrektur im Schnitt.
Reflektoren für natürliches Licht
Reflektoren helfen auf mehreren Wegen, mit dem Tageslicht zu arbeiten:
- Sie können das Licht so umlenken, dass Schatten aufgehellt werden.
- Bei Produktaufnahmen hellen Sie damit die Seite auf, die nicht im Licht liegt.
- Bei Personenaufnahmen kann ein Reflektor das Fülllicht ersetzen.
- Mit der goldenen Beschichtung sorgen die Reflektoren dafür, dass bläulich kühle Schatten wärmer wirken. Das ist bei Außenaufnahmen in der Sonne interessant.
Tipps
- Sonnenstand und die Lichtverhältnisse ändern sich über den Tag. Bei kurzen Drehs kein Problem, bei langen Drehs schon.
- Vorsicht auf Wetterverhältnisse: Wind und Schäfchenwolken sorgen für ständig wechselnde Helligkeit.
- Als Reflektor für natürliches Licht können Sie sich für wenig Geld Styroporplatten im Baumarkt holen.
- Wenn Sie bei Sonne filmen, verwenden Sie unbedingt eine Sonnenblende. (Speziell bei langen Brennweiten habe ich ohne Blende schon einige Male ein sehr milchiges unschönes Bild gehabt.)
- Bei Gegenlichtaufnahmen können Sie je nach Objektiv schöne Lensflare-Effekte erreichen, indem Sie die Sonne in die Linse einstrahlen lassen.