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Was kostet ein Video?

Was kostet ein Video? Das ist eine schwierige Frage. Dieser Beitrag soll sich einer Antwort annähern. Sie können dann zumindest die Kosten einschätzen.

Was kostet ein Video?

  • Wenn Sie eine Zahl wollen: Setzen Sie als Hausnummer nicht unter 1.500 Euro für ein einfaches Video an. Nach oben gibt es keine Grenzen.
  • Die Kosten hängen von der Art des Films ab, von der Länge, von den Inhalten.
  • Es gibt viele Kostenfaktoren, an die man anfangs nicht denkt, zu Beispiel Mietkosten für Material, Drehgenehmigungen oder Catering.
  • Je genauer Ihre Vorstellungen und je besser Ihr Briefing, desto bessere Kostenkontrolle haben Sie.
  • Je mehr Eye Candy gefragt ist, je schicker der Film optisch werden soll, desto teurer wird es.
  • Für viele Einsatzgebiete, etwa interne Kommunikation oder schnelle Social Media Clips und Youtube eignen sich selbst produzierte Videos. Das können auch Handyvideos sein.
  • Lesen Sie hier, wie Sie mit dem Smartphone filmen und wie Sie mehr über Videoproduktion lernen, speziell in meiner Schulung Handyvideo.
  • Falls mehrere hausinterne Videoprojekte auflaufen, überlegen Sie, ob Sie eine eigene Videounit aufbauen.

Achtung: Alle Preisangaben hier sind meine persönlichen Schätzungen, die aus meinen Erfahrungen in der Branche entstanden sind. Je nach Auftragnehmer können die Preise stark variieren. 

Was kostet ein Video? Für die richtige Antwort spielen viele Faktoren eine Rolle.

Kostenschätzungen

Mit entscheidend für die Kosten ist die Art des Videos. Hier Beispiele:

  • Der Videobericht von einer Messe ist preisgünstig zu drehen: Am Stand ein Interview aufnehmen, dazu ein paar Schnittbilder vom Stand drehen. Das kann eine Person filmen, auch mit dem Smartphone. Geschnitten ist das Material in der Regel auch ziemlich fix. Mit einem guten Videojournalisten sind zwei Zweiminüter an einem Tag zu schaffen. Grobe, unverbindliche Schätzung: um die 1.000 bis 2.000 €
  • Ein Produktvideo kann – je nach Produkt – ebenfalls preisgünstig entstehen. Im Unternehmen das Produkt filmen. Dazu einen Aufsager, also eine erklärende Moderation zu den Features des Produktes. Das ist mit ein bis zwei Leuten ebenfalls zu machen, auch mit dem Smartphone. Grob geschätzter Preis: 1.500 bis 2.500 € (bei komplexen Produkten wird es teurer!).
  • Ein Kunden-Testimonial wird dann schon teurer. Hier geht es meist zum Kunden, dort werden O-Töne aufgenommen und das Produkt im Einsatz gefilmt. Alles wird vorher mit dem Kunden abgestimmt. Um möglichst wenig Zeit des Kunden zu verschwenden, arbeitet in der Regel ein Team aus Redaktion, Kamera und Ton beim Kunden. Da kommen wir mit allem Drumherum schon schnell in Richtung 6.000 bis 12.000€.
  • Ein Image-Film kann nichts kosten oder sich zum Geldgrab entwickeln. Grundproblem des Image-Films: Oft ist unklar, was der Film überhaupt bewirken soll. Und es soll Hochglanz sein, das heißt: größeres Team, High End Technik, aufwändiger Dreh, aufwändige Post Production. Mein Tipp: für den Imagefilm einfach mal 10.000 bis 15.000 € ansetzen und dann überlegen, ob Sie ihn wirklich brauchen.

Natürlich gibt es darüber hinaus noch viele andere Arten von Filmen – Werbefilme zum Beispiel, sei es für TV oder Kino. Oder Kurzfilme, Spielfilme und so weiter. Doch das ist ein Bereich, in dem mir die Erfahrung bei Budget und Umsetzung fehlt.

Kostenfaktoren

Pre-Production

    • Pitch
    • Briefing
    • Exposé
    • Skript
    • Abstimmung

Production

    • Gerätemiete
    • Studiokosten
    • Drehgenehmigungen
    • Honorare für Kamera, Ton, Redaktion/Regie
    • Honorare für Darstellerinnen und Darsteller und Maske
    • Honorare für Drohnenpiloten, Steadycam
    • Catering
    • Fahrtkosten

Post Production

    • Kopieren und Datensicherung
    • Gerätemiete
    • Schnitt
    • Farbkorrektur
    • Tonkorrektur
    • Color Grading
    • Spezialeffekte
    • Animationen
    • Backup und Lagerung des Materials
    • Transkription und Untertitel
    • Musik

Distribution

    • Ausspielen der Videos auf Youtube, Social Media und so weiter.
    • Verbreiten der Videos mit Hilfe von Anzeigen.
    • Betreuung der Kommentare.

Nicht bei jeder Produktion kommen all diese Faktoren zu Geltung. Wichtig ist, in der Planungsphase schon an die Kosten der Umsetzung zu denken. Hier hilft Ihnen Ihr Videodienstleister.

Minutenpreise sinnvoll?

Die Frage „Was kostet ein Video“ versuchen viele, über Minutenpreise zu beantworten. Aber das ist nicht sinnvoll.

  • Der Aufwand für eine Minute Film variiert je nach Videoart, Thema und Skript.
  • Ein einminütiger Selfie-Aufsager mit dem Handy kostet praktisch nichts.
  • Ein einminütiger Werbefilm für das Kino kann astronomische Summen verschlingen.

Was ist Production Value?

Der Production Value bezeichnet erst einmal Preis für eine Produktion und wie er sich auf den Film auswirkt. Hohen Production Value erkennen Sie zum Beispiel an:

  • aufwändiger Farbnachbearbeitung (Color Grading)
  • Lichtsetzung im Film
  • Spezialeffekte
  • der optischen Qualität (ja, das Bild aus einer Kinokamera sieht besser aus als aus dem Smartphone)
  • der Anzahl an Darstellerinnen und Darstellern
  • Bekanntheitsgrad der Darstellenden

Ein hohes Budget muss nicht zwingend zu einem hohen Production Value führen – das Geld muss auch sinnvoll eingesetzt werden.

Kosten für Video ermitteln

Schon kleine Passagen in einem Skript wie „Kamera fährt von oben an das Paar heran“ bergen hohe Kosten. Nehmen wir die Zeile einmal auseinander:

–> Kamera fährt von oben an das Paar heran

Ok, wir brauchen eine Kamera. Das ist klar. Die Frage ist aber, welche Kamera das sein wird, also ob wir zusätzlich zu einer Hauptkamera noch eine zweite Kamera brauchen. Im nächsten Teil des Satzes erfahren wir mehr:

–> Kamera fährt von oben an das Paar heran

Hoppla: „fährt von oben“ heißt, wir brauchen einen Kamerakran oder eine Drohne. Letzteres dürfte günstiger sein. Aber in jedem Fall müssen Kosten für Drohne und Operator eingerechnet werden. Im Fall des Krans müssen wir damit rechnen, dass auch eine zweite Kamera notwendig ist. Falls eine Drohne zum Einsatz kommt, ist es wahlweise eine mit eingebauter Kamera oder ein schweres Modell, dass ebenfalls eine eigene Kamera trägt. Auch das sind Kosten, die mit eingerechnet werden müssen.

–> Kamera fährt von oben an das Paar heran

Ok, und dann brauchen wir noch Darstellende für das Paar. Im besten Fall sind es Schauspieler, wenn es aber nur um Statisten geht, kann man auch mal in der eigenen Belegschaft oder unter Freunden fragen, ob jemand einspringt. Schauspieler sind auf jeden Fall nochmals zusätzliche Kosten.

Video schreiben
Aus einem Drehskript heraus lassen sich die Kosten eines Videos ermitteln.

Preisbeispiel Firmenvideo

Setzen wir bei einer kleinen Produktionsfirma oder einem Videojournalisten an. Der bewegt sich solo oder zu zweit eher im niederpreisigen Bereich. Das sind Videotutorials, News-Berichte, Messevideos, Firmenvorstellungen, Recruiting-Filme und so weiter. Gute VJs können guten Production Value liefern, also hochwertiges Bildmaterial zu einem guten Preis.

Im folgenden ein typischer Ablauf mit Beispielkosten:

  1. Der erste Schritt ist ein kurzes Briefing: „Was ist das Thema des Videos“ – je genauer das formuliert ist, desto leichter wird alles folgende.
  2. Aus dem Briefing entsteht ein Skript. Das enthält den Sprechertext (oder Interview-Aussagen) und die Bilder, die sich der Kunde wünscht.
  3. Für so einen Vorgang kann man schon mal einen halben bis einen Tagessatz Redaktion ansetzen.
  4. Dann kommt der Dreh selbst. Im Normalfall werden Sie es mit einer bis drei Personen zu tun haben. Dann entstehen in der Regel erst die Aufsager oder Interviews und anschließend die Schnittbilder dazu (die überlegt man sich auch am besten alle vorher in Schritt 2).
  5. Für ein kleines Video sollten ein bis zwei Drehtage reichen. Das hängt vom Thema und dem Umfang des Videos ab.
  6. Dann kommen noch zwei, drei Tage Schnitt dazu.
  7. Daraus ergeben sich diese Beispielkosten:
    • Tagessatz Kamera: 700
    • Material: 250
    • Assistent: 300
    • Redaktion für Briefing & Skript: 400 bis 600
    • Schnitt: je 600 pro Tag für zwei Tage -> 1200
    • dazu noch Fahrtkosten und gegebenenfalls Unterbringung

Von diesen Kosten kann es praktisch nur aufwärts gehen. Unter 2.500 bis 3.000 Euro ist ein Video vom Dienstleister kaum zu haben. In der Regel sollten Sie höher ansetzen.

Kosten sparen

  • Suchen Sie sich Neulinge in der Branche. Die sind oft preisgünstig in ihren Angeboten, verfügen aber über weniger Erfahrung. Mit etwas Glück finden Sie eine Perle. Mit etwas Pech – naja – haben Sie halt Pech. Erfahrung kostet, zahlt sich aber auch aus.
  • Verwandtschaft: Jemand in der Verwandtschaft, der oder die gerade Mediengestalter lernt? Dann mal los. Günstiger wird es nicht! Nachteil: auch hier fehlt die Erfahrung. Und es kann sein, dass die Verwandtschaft nach ein paar Wochen andere berufliche Pläne verfolgt. Das kann ein Projekt enorm verzögern oder zu Fall bringen.
  • Selber machen. Gute Idee – zufällig biete ich genau dazu Seminare an: Videoschulungen für Unternehmen. Speziell für die Interne Kommunikation oder Social Media sind Eigenproduktionen beliebt.

Martin Goldmann beim Seminar VideoproduktionMartin Goldmann

Ich helfe Unternehmen mit Coachings und Seminaren, bessere Videos zu drehen und arbeite regelmäßig als Redakteur oder Kameramann für Unternehmensvideos.
Darüber hinaus betreue ich mehrere Youtube-Kanäle mit zusammen 146.000 Videoabrufen im Monat (Durchschnitt September 2023 bis August 2024).

Informieren Sie sich über mein Seminar Videoproduktion für Unternehmen und die Schulung Handyvideo.

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